Affenstark – Besuch bei Verwandten im Kölner Zoo

Biologie-Kurse der Q2 untersuchen Evolutionstrends bei Primaten

200109. An diesem verregneten, aber für Januar mit 8 °C recht warmen Tag besuchten die Schüler des Q2 Biologie-LK und einige Bio-GK-Schüler mit Dr. O. den Kölner Zoo, um sich einmal intensiv mit unseren näheren Verwandten auseinander zu setzen – den rezenten Primaten. Neben der intensiven Beobachtung verschiedener Affenarten, dem akribischen Protokollieren der beobachteten Merkmale wurden die Ergebnisse der einzelnen Kleingruppen zusammengetragen, um Evolutionstrends herauszuarbeiten und aufgrund der beobachteten Merkmale einen Primatenstammbaum zu erstellen.

Bei einem ersten orientierenden Rundgang wurde zunächst einmal das intensive Beobachten verschiedener Affenarten aus den systematischen Gruppen der Halbaffen, Neu- und Altweltaffen und der Menschenaffen geübt. Hierbei stellten sich allerdings die ersten Schwieirgkeiten heraus: die Mantelpaviane waren weg! Es stellte sich heraus, dass sie in ihrem Kunstfelsen eingesperrt waren, um das Gehege und das den Felsen umgebende Wasserbecken zu reinigen. Eine halbe Stunde später wurden sie dann wieder freigelassen und standen nachfolgend unter intensiver Beobachtung.

Zwischenzeitlich fiel der Besuch des zweiten Geheges – des Südamerikahauses – ebenfalls vorerst ins Wasser, da aufgrund von Bau- und Modernisierungsarbeiten der Zugang nur von einer recht versteckten Seite aus möglich war, was wir aber auch erst später herausfanden. Also zog man es vor, weiter zum Urwaldhaus zu ziehen, wo die dritte Überraschung auf uns wartete: auch die sensiblen Kleideraffen, die wir beobachten wollten und bei denen es bisher weltweit nur in zwei Zoos (incl. Köln) gelungen war, Nachwuchs aufzuziehen, waren nicht mehr zu sehen. Allerdings war bei den Gorillas, Bonobos und Orang Utans mächtig was los: in ihren natürlichen Familienverbänden tobten sich die Jungtiere ausgiebig aus mit Spielen, Klettern und Raufen. Ältere Tiere zogen sich angesicht dieses wild gewordenen „Kingdergartens“ in andere Gehegeteile zurück. Nach einem kurzen Besuch bei den Varis im Madagaskarhaus trafen wir uns wieder am Pavianfelsen, wo mittlerweile einige Tiere trotz Nieselregens ihre Runden um den Felsen drehten.

Jetzt ging es an die Arbeit: nach einer kurzen Information zu den einzelnen Tierarten wurden die Protokollbögen ausgeteilt, man fand sich in den schon zuvor festgelegten Dreier-Gruppen zusammen und verteilte sich im Zoo, um das individuelle Programm zu insgesamt acht verschiedenen Affenarten abzuarbeiten: Vari, Krallenaffe (Lisztaffe, Löwenäffchen oder Tamarin), Kapuzineraffe, Brüllaffe, Bartaffe (statt Kleideraffe), Mantelpavian, Orang Utan und Bonobo. Anhand eines Merkmalvergleichs und weiterer Informationen über Verbreitung und Lebensweise konnten schließlich Evolutionstrends herausgearbeitet und in einer Nachbesprechung im Unterricht ein Modellstammbaum ermittelt und belegt werden.

Das Ritzefeld-Gymnasium ist Mitglied im MINT-EC-Excellenz-Netzwerk im Anwärterstatus.