Übungstag der Schulsanitäter mit der Johanniter-Jugend
200119. Mittwoch, 15. Januar 2020, 9:25 Ortszeit Stolberg MEZ, Ritzefeld Gymnasium. „[…] Ein Sanitäter bitte auf A 0.2“. Noch bevor das letzte Wort vollständig verklungen ist, öffneten sich im gesamten Schulgebäude Türen und Schritte hallten über die Gänge. Treffpunkt ist der Sanitätsraum auf A.2. Von dort aus, geht es mit Rucksack und Funkgerät zwei Stockwerke tiefer. Bei der Ankunft der Einsatzkräfte zeigt sich ein ungewohntes Bild: Ein Verletzter Junge liegt mit offener Kopfwunde am Boden, ein weiterer steht mit Schürfwunden an den Fäusten und Prellungen am Unterarm daneben. Offenbar eine Schlägerei. Es dauert nicht lange, da ertönt ein Martinshorn über den Schulhof und ein Rettungswagen mit Blaulicht fährt vor…
Normalerweise wäre diese Schilderung besorgniserregend gewesen, doch heute glücklicherweise nur eine Übung. Auch wenn sich viele den Alltag eines Schulsanitäters so vorstellen, ist dies nur die absolute Ausnahme. Doch gerade deswegen ist es wichtig, solche Szenarien ausgiebig zu trainieren. Daher wurde der Tag zur Weiterbildung und Auffrischung von Wissen genutzt. Unterstützt wurde die Veranstaltung von der JUH (Johanniter-Unfall-Hilfe) aus Aachen und dem hauseigenden RUD-Team (Realistische Unfall Darstellung). Nach der ersten oben erwähnten Übung folgte eine Nachbesprechung mit dem gesamten SSD-Team, sowie Herr Bock und dem anwesenden Fachpersonal aus der JUH, um Tipps und Vorschläge für weitere Einsätze zu sammeln.
Anschließend wurden die anwesenden Sanitäter in drei Gruppen aufgeteilt, welche jeweils realitätsnahe Fallbeispiele (mögliche Einsätze als Beispiel) durchführten und gemeinsame Verbesserungsvorschläge austauschten. So wurden beispielsweise Asthmaanfälle, Bauchschmerzen oder Rückenverletzungen simuliert und behandelt. Zwischendurch bekamen die Anwesenden zudem die Möglichkeit, sich einen Rettungswagen von Innen näher anzusehen und erklären zu lassen.
Nach einer kurzen Pause kam es zu einer weiteren Übung von Fallbeispielen, wie einem Sonnenstich oder Schlaganfall. Es folgte ein gemeinsames Resümee der verschiedenen Szenarien und es wurden Fragen, sowie Anwendungstricks geklärt. Außerdem wurden in Kleingruppen „Standardaufgaben“, wie beispielsweise das Blutdruck-Messen oder die Anlegung eines Druckverbandes geübt und vertieft. Im letzten Teil des Tages gab es nochmal ein größeres Fallbeispiel, in welchem ein Schüler die Sprossenwand der Turnhalle runtergestürzt ist und nun von vier zufällig anwesenden Sanitätern behandelt werden musste. Glücklicherweise gelang den Sanitätern eine schnelle Behandlung, sodass der Verletzte pünktlich zum Schlussgong wieder laufen konnte.
Text: : L. Eichenauer, Fotos: D. Fischer, A. Krebs