Schüler und Lehrer des Ritzefeld-Gymnasiums nahmen am MINT-EC-Digitalforum 2020 am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin teil.
200304. Letzte Woche fand in Berlin erstmals das MINT-EC-Digitalforum am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin statt. Die Veranstaltung mit über 250 teilnehmenden Schülern sowie rund 60 Lehrkräften von allen 325 Schulen des nationalen Excellence-Schulnetzwerks MINT-EC stand ganz im Zeichen der Digitalisierung in Bildung, Forschung und Wirtschaft. Mit dabei waren D. Tran (Q1) und Dr. O.
Auf dem Bildungsmarkt des Forums stellten über 35 Aussteller aus Wirtschaft und Wissenschaft Studien- und Berufsperspektiven sowie Impulse für die Unterrichtsgestaltung vor. Fachvorträge führten in verschiedene Wissenschaftsbereiche ein und zeigten den aktuellen Stand der Forschung auf. Welche Kreativität in manchen Themen steckt, wurde z.B. in einem Fachvortrag „Malen, pfeifen und lernen nach Zahlen – was Programmieren mit Korkenziehern, Buntstiften und einer Ukelele zu tun hat“ deutlich, in dem ein wahres Feuerwerk an kreativen Ideen im Zusammenhang mit modernen Programmier-Techniken wie Snap! vorgestellt wurde. Snap! ist eine grafische, blockbasierte Programmiersprache, die für den Informatik-Einsteigerkurs „The Beauty and Joy of Computing“ an der Universität Berkeley entwickelt wurde.
Am zweiten Tag besuchten Schüler und Lehrkräfte Workshops an unterschiedlichen wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen in und um Berlin. Hierbei wurden durch eigenes Experimentieren individuelle Fähigkeiten und Interessen entdeckt und weiterentwickelt. Einer der ganztägigen Forschungsworkshops, der von der Beuth Hochschule für Technik Berlin angeboten wurde und an der man einen Studiengang Humanoide Roboter belegen kann, beinhaltete unter anderem den Bau eines eigenen Roboters. Der Roboter bestand aus einer Platine und zwei Servomotoren, welcher in drei Arbeitsschritten (Elektronik, Programmierung und Mechatronik) fertiggestellt wurde. D. Tran: „Es war cool, dass man bei praktischen Workshops die Möglichkeit hatte Versuche durchzuführen, zu denen man sonst nicht die Mittel bzw. das Material hat. Das Digitalforum war eine tolle Gelegenheit zum Austausch, zum Sammeln von Informationen über Wege und Chancen nach dem Abitur und einer interessanten Beschäftigung mit aktuellen MINT-Themen.“
In einem weiteren, von der Beuth Hochschule für Technik angebotenem Workshop für Lehrkräfte zum Thema Medizinische Physik wurde eine interessante Brücke zwischen Physik, Biologie und Technik geschlagen und somit auch fächerübergreifende Themen „beleuchtet“. Zunächst befasste man sich mit den Grundlagen zur digitalen Bildgebung für die Medizin mit Röntgenstrahlung in der Computertomographie, die durch eine Führung durch das Röntgenlabor der Hochschule (Magnetresonanztomographie/Ultraschall) anschaulich vertieft wurden. In einem zweiten Programmteil wurden Grundlagen zu Vitalparametern (z.B. Puls, EKG) und notwendige Messschaltungen mit Einsatz von Mikrocontrollern und deren Programmierung zur Messung an konkreten Bauprojekten behandelt.
So groß die Zahl der Vorträge und Workshops war, so vielfältig waren auch die Fragestellungen: Welche Rolle spielt die Bioinformatik in der Krebsforschung? Welche künstliche Intelligenz steht hinter autonomen Fahrsystemen und Gesichtserkennung? Was machen Entwickler genau? Was kann man im digitalen Bereich studieren? Und warum ist kein Softwaresystem fehlerfrei? In insgesamt 26 Workshops und fünf Fachvorträgen in Berlin und Potsdam konnten die Schüler mit Experten aus dem digitalen Feld programmieren lernen, Konzepte für die digitale Lernumgebung HPI Schul-Cloud entwickeln oder erfahren, wie Game Engines auch in anderen Feldern zum Einsatz kommen. Verschiedene Anbieter stellten außerdem Berufsmöglichkeiten in digitalen Feldern auf dem Bildungsmarkt vor.
Auf dem Programm stand neben der Verleihung des „Award of Excellence“ im Internationalen Chemiewettbewerb des Royal Australian Chemical Institute auch das Finale im MINT-EC SchoolSlam mit British Council. Einem englischsprachigen Videowettbewerb, in dem die Teilnehmenden des Digitalforums über die Platzierung der drei besten Beiträge abstimmten. Natürlich bot das Digitalforum des Schulnetzwerks MINT-EC, das dieses Jahr 20-jähriges Jubiläum feiert, auch reichlich Gelegenheit zum Austausch: Gleichgesinnte treffen, neue Perspektiven kennenlernen, innovative Technologien entdecken und währenddessen nützliche Kontakte knüpfen, so wird ein vitales Netzwerkleben geschaffen. Mit der Teilnahme von Schülern sowie Lehrkräften der MINT-EC-Schule German International School Washington D.C. war in diesem Jahr sogar ein Austausch auf internationaler Ebene möglich.
Die Veranstaltung wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) in der Helmholtz-Gemeinschaft gefördert.
Link zum Programm
MINT-EC – Das nationale Excellence-Schulnetzwerk
MINT-EC ist das nationale Excellence-Netzwerk von Schulen mit Sekundarstufe II und ausgeprägtem Profil in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Es wurde im Jahr 2000 von den Arbeitgebern gegründet und arbeitet eng mit deren regionalen Bildungsinitiativen zusammen. MINT-EC bietet ein breites Veranstaltungs- und Förderangebot für Schüler*innen sowie Fortbildungen und fachlichen Austausch für Lehrkräfte und Schulleitungen. Das Netzwerk mit derzeit 325 zertifizierten Schulen mit rund 344.000 Schüler*innen sowie 28.000 Lehrkräften steht seit 2009 unter der Schirmherrschaft der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK). Hauptförderer von MINT-EC sind der Arbeitgeberverband Gesamtmetall im Rahmen der Initiative think ING. sowie die Siemens Stiftung und die bayerischen Arbeitgeberverbände bayme vbm und vbw.
Ansprechpartner: Dr. O.
Fotos: © MINT-EC, Benjamin B. Kühne