230526. Was zum Henker ist eine Goldparmäne? Und was hat das mit Europa zu tun?
Um euch das Googeln zu ersparen: Die Winter-Goldparmäne gehört zu den ältesten Apfelsorten und hat ihren Ursprung in der Normandie (1510). Der vergleichsweise kleine Apfel erhielt seinen Namen aufgrund der goldgelben Schale mit roten Flecken oder Streifen und ist recht widerstandsfähig gegen Schorf und Mehltau. Die süßen Früchte mit einem nussigen Aroma können ab September geerntet und bis in den Januar gelagert werden.
Kommen wir zur Ausgangsfrage: Im Rahmen des Erasmus-Projekts „Biodiversity meets music“ war eigentlich geplant, beim abschließenden Treffen der Projektpartner aus ganz Europa (Griechenland, Italien, Lettland, Norwegen, Spanien) vor zwei Wochen bei uns am Ritze gemeinsam einen Apfelbaum zu pflanzen, da wir uns im Erasmus-Projekt mit der Bedeutung von Streuobstwiesen beschäftigt haben. Wie es sich für ein Biodiversitäts-Projekt gehört, sollte es sich hierbei um eine alte Apfelsorte handeln, um Artenvielfalt zu erhalten. Leider sind wir aufgrund zahlreicher anderer Aktivitäten beim letzten Treffen nicht dazu gekommen, den Baum zu pflanzen.
Also haben wir improvisiert und kurzerhand in der Klasse 05D über die Thematik des Erhalts der Artenvielfalt und hier insbesondere des Erhalts alter Obstsorten gesprochen, die Ausstellung des Erasmus-Projekts besucht und anschließend gemeinsam die Goldparmäne vor dem Schulgebäude gepflanzt. Dort steht sie nun, nicht weit entfernt von einem Birnbaum, der im letzten Jahr im Rahmen der 1000-Bäume-Kampagne des Aachener Modells gepflanzt wurde (Logo: Kerstin Lünenschloss, @Sparkasse Aachen).
Da wir hoffen, dass das 1000 Bäume-Projekt auch im nächsten Jahr weitergeführt wird, haben die Schüler geplant, den beiden Bäumen an dieser Stelle noch einen weiteren Birn- und Apfelbaum als Befruchterbaum zur Seite zu stellen. Vielleicht nehmen wir dann eine typische Kultursorte des Rheinlands, wie z.B. die Rheinische Schafsnase oder ein Seidenhemdchen?
Text und Fotos: Dr. O.