17.09. Anreise und erste Eindrücke
Für den Lateinkurs der Stufe 9 stand auch dieses Jahr wieder eine Romfahrt auf dem Programm. So brachen 20 Schülerinnen und Schüler – auf einen Erkrankten mussten wir leider verzichten – in der Begleitung von Frau Peters und Herrn Schulz Sonntag mittags vom Hauptbahnhof Stolberg aus auf zum Flughafen, um in die ewige Stadt zu fliegen. Nach der planmäßigen Anreise, die für manche trotzdem recht aufregend war, kamen wir im Hotel an und bezogen die Zimmer. Einige Unermüdliche machten sodann noch einen Spaziergang zum Kolosseum „by night“, während die anderen sich lieber von den Strapazen der Reise erholen wollten und im Hotel blieben.
18.09. Das antike Zentrum Roms
Am ersten vollen Tag in Rom genossen wir ein reichhaltiges Frühstück im Hotel und machten uns dann allesamt auf den Weg zum Kolosseum, wo wir auf unsere Führerin Frau Dr. Langer trafen, die uns in den nächsten zweieinhalb Stunden das Forum Romanum näher bringen sollte. Dank ihres einprägsamen Vortragsstils („Huuuuuuunnnndeert nach Christus“) und ihrer vorausschauenden Planung, mit der sie es uns meist ermöglichte, im Schatten sitzend zuzuhören, war die Führung selbst bei 32 Grad gut auszuhalten. Vor der Mittagspause schoben wir noch schnell Kilians Referat über den Palatin und einen Blick von der Aussichtsterrasse desselben ein.
Nach der Mittagspause, in der wir uns in kleinen Gruppen selbst verpflegten, besichtigten wir, begleitet von den Referaten von Erik und Philipp, die Überreste des Circus Maximus, das Forum Boarium und die Bocca della verita. Fast alle trauten sich, hier der antiken Tradition folgend ihre Hand in den „Mund der Wahrheit“ zu stecken, auch wenn dem ein oder anderen ein leichtes Zögern anzumerken war. Zum Glück ging alles gut, wir scheinen ein sehr ehrlicher Kurs zu sein…
Da wir die Tickets für das Kolosseum nur nachmittags hatten buchen können, mussten wir nun zurücklaufen, um diese größte Arena der Antike zu besichtigen, die uns sehr beeindruckte, aber leider auch sehr überlaufen war, was den Genuss ihres Besuchs etwas schmälerte. Von dort ging es noch einmal zu den Trajansforen, wo David und Christoph uns mit ihrem Referat unterhielten, und zum Nationaldenkmal – von den Römern auch Hochzeitstorte oder Schreibmaschine genannt. Über dieses informierte uns Kilian, bevor einige sich auf den Rückweg zum Hotel machten, während die anderen mit dem Panoramaaufzug auf die Dachterrasse des Vittorianums fuhren und dort den 360°-Rundumblick über Rom genossen, bevor auch sie zum Hotel zurückkehrten. Für diejenigen, die nach den zurückgelegten ca. 14 Kilometern noch immer nicht genug hatten vom Laufen, gab es nach dem Abendessen, das wir zum ersten Mal im dem Hotel angeschlossenen Restaurant einnahmen, noch einen freiwilligen weiteren Spaziergang zum modernen Zentrum Roms inklusive Trevi-Brunnen „by night“.
19.09. Antike außerhalb der Stadtmauern
Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus zum Museum delle Mura in der Porta San Sebastiano. Dieses Museum in einem sehr gut erhaltenen Tor der antiken Stadtmauer besichtigten wir und machten uns von dort per pedes auf, die Via Appia Antica zu begehen, wie es einst die alten Römer taten. So kamen wir nach etwa 2 Kilometern zu den Katakomben des Calixtus, wo wir uns zunächst im Schatten erholen konnten, denn es war wieder 32 Grad heiß. Die Besichtigung der Katakomben, die einst als Friedhof dienten, bot uns danach eine willkommene Abkühlung mit einem angenehmen Gruselfaktor. Zurück an der Oberfläche hörten wir uns Emilias Referat zur Via Appia Antica im Schatten sitzend an und beschlossen dann, dass wir uns das Mittagessen inzwischen redlich verdient hatten. Wir suchten uns daher eine passende Lokalität, wo wir das Essen aus der Kasse unseres lateinischen Abends finanzierten. Das idyllische Restaurant, in dem wir auf der Gartenterrasse sitzen konnten, servierte leckere Nudeln mit diversen Soßen.
So gestärkt, brachen wir wieder auf, um auf dem staubigen Pflaster der Antike zu wandern. Unterwegs besichtigten wir noch den Circus des Maxentius, wo wir uns trotz des heißen Wetters nach dem obligatorischen Referat, diesmal von José, ein Wettrennen nicht verkneifen konnten und sogar unsere Lehrer dazu animierten. Das Grabmal der Cecilia Metella, seit diesem Jahr ein neu eingerichtetes, interaktives Museum, begeisterte uns mit interessanten Videoelementen (die noch dazu schön kühl präsentiert wurden). Auch hier gab es natürlich ergänzend ein Referat von Emma L. Da wir unser aller Fitness durch das Wettrennen unter Beweis gestellt hatten, beschlossen unsere Lehrer, anders als zunächst geplant doch die gesamte Strecke bis zu den Aquädukten auf der Via Appia Antica zu Fuß zurückzulegen und nicht zwischendurch mit der Metro zu fahren.
Obwohl wir so den schöneren Teil der antiken Straße begehen konnten und sogar einer Schafherde auf unserem Weg begegneten, brachte uns dieses Stück aufgrund der Hitze und der Sonne beinahe an unsere Grenzen. Glücklicherweise gibt es in Rom tatsächlich fast an jeder Ecke öffentliche Trinkbrunnen, von denen wir ausgiebig Gebrauch machten, um unsere Trinkflaschen wieder aufzufüllen. Und wir haben auch fast gar nicht gemeckert. Bei den imposanten Überresten der Aquädukte angekommen, waren wir vor allen Dingen froh, es fast geschafft zu haben, und ließen uns dankbar im Sitzen Katharinas Referat gefallen. Auf dem Rückweg zur Metro belohnten uns Frau Peters und Herr Schulz dann immerhin noch mit einem Eis für unser Durchhaltevermögen.
Nach der Rückkehr ins Hotel reichte die Zeit gerade noch, um vor dem Abendessen schnell unter die Dusche zu springen. Im Hotel-Restaurant gab es abends Pizza für uns, die wir uns genüsslich schmecken ließen. Die Fußballbegeisterten der Gruppe zogen nach dem Abendessen gemeinsam mit Herrn Schulz noch in eine Sportsbar, um sich das Spiel von Borussia Dortmund anzuschauen. Der Rest blieb im Hotel bzw. genoss in Kleingruppen die Freizeit und erledigte Einkäufe.
20.09. Petersdom und touristische Sehenswürdigkeiten
Nachdem wir das Programm für den heutigen Tag aufgrund der Generalaudienz beim Papst am Vormittag in umgekehrter Reihenfolge angehen mussten, machten wir uns nach dem Frühstück zunächst zu Fuß auf zum Trevibrunnen, wo uns Gabriel über dessen touristische Bedeutung informierte. Nachdem einige dort die obligatorische Münze versenkt hatten, ging es weiter zum Pantheon, wo wir nach dem zugehörigen Referat von Jonas aufgrund unserer Reservierung problemlos und umsonst Zutritt hatten. Dies gilt übrigens für alle italienischen Museen: Schülergruppen mit Schulstempel haben freien Eintritt!
Weiter ging es zur Piazza Navona, wo wir die Vortragsform änderten und mit Alex ein „Walking-Referat“ von einem Brunnen zum nächsten veranstalteten. Nach diesen Strapazen kam uns die Erfrischung durch den Besuch der weltberühmten Eisdiele Giolitti gerade recht. Herr Schulz und Frau Peters, die selber gerne Eis mögen, gaben wieder eine Runde aus.
Bis zu unserem nächsten Ziel, der Spanischen Treppe, hatten wir genug Zeit, unser Eis aufzuessen und konnten so gesättigt dem nächsten Referat von Eric lauschen. Die halbe Stunde Freizeit, die darauf folgte, endete leider in Chaos: ein nicht näher genannter Schüler trennte sich auf eigene Faust von seiner Gruppe, lief in die falsche Richtung und fand trotz Google Maps nicht wieder zurück. Wir schickten ihm ein Abhol-Komitee, welches sich an der Ara Pacis mit dem Rest der Gruppe, der in der Zwischenzeit Hendriks Referat gehört und das Museum besucht hatte, wieder vereinigte. Aufgrund der nun bereits fortgeschrittenen Zeit änderten wir unser Programm erneut und marschierten zunächst eine halbe Stunde am Tiber entlang nach Trastevere, wo wir ein weiteres Essen aus der Kasse des Vesper Latinus zu uns nahmen. Diesmal entschieden sich die meisten für Burger mit Fritten.
Von dort führte uns der Weg zur Engelsburg, bei der wir das zugehörige Referat von Paul aufgrund des unglaublichen Verkehrschaos um uns herum (Rom zur Rush hour) nur so gerade eben hören konnten. Vor unserer Ankunft auf dem Petersplatz hatten wir befürchtet, lange in der Schlange für den Petersdom zu stehen. Dies bewahrheitete sich zum Glück nicht, die Schlange war zwar lang, kam aber zügig voran, sodass wir inklusive Sicherheitskontrolle bereits nach 20 Minuten Wartezeit den Petersdom betreten konnten. Unsere zwei Referate zu Petersplatz und Petersdom, die wir in der Warteschlange hatten halten wollen, verschoben wir kurzerhand auf hinterher. Noch ganz unter dem Eindruck dieser unglaublichen Kirche stehend erhielten wir so schließlich noch viele Infos von Marcel und Elias, bevor wir uns doch relativ erschöpft auf den Rückweg zur Metro machten, die uns zum Hotel bringen sollte. Nach dem Abendessen zog es die Fußball-Fanaten erneut in die Sportsbar, die anderen eher ins Hotel, um den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
21.09. Diokletiansthermen und Abreise
Zum letzten Mal genossen wir das Frühstück in unserem Hotel, bevor wir die Zimmer räumten und das Gepäck an der Rezeption zur Aufbewahrung gaben. Unser letzter Programmpunkt führte uns zu den Diokletiansthermen. Dort informierten uns Emma S. und Almira über wichtige Fakten, bevor wir bei einer schnellen Besichtigung nicht nur die schiere Größe dieses Bauwerks bewunderten, sondern zu unserer Freude auf antiken Inschriften auch einige uns bekannte lateinische Phrasen entdecken konnten. Viel zu schnell mussten wir daher wieder zum Hotel zurückkehren, um unser Gepäck zu holen. Der Transferbus war diesmal überpünktlich, so dass wir entspannt am Flughafen ankamen.
Wir hatten uns aber zu früh darüber gefreut, dass alles gut gegangen war: Leider hatte der Reiseveranstalter nur die zwei Lehrer online eingecheckt und die Schüler vergessen, so dass Herr Schulz und Frau Peters noch einige nervenaufreibende Minuten durchstehen mussten, bevor alle ihre Bordkarten erhalten und ihre Koffer aufgegeben hatten. Im Flugzeug stellten wir dann fest, dass man uns die Plätze an den Notausgängen gegeben hatte, die erst ab 16 Jahren erlaubt sind. Wir ließen uns jedoch nicht beirren und fanden alle irgendeinen anderen Platz. Mit etwas Verspätung landeten wir nach einem diesmal etwas windigeren Flug begrüßt von herbstlichem Wetterwohlbehalten wieder in Köln. Nach typischen Bahnerfahrungen endete unsere Reise schließlich dort, wo sie begann: Am Stolberger Hauptbahnhof. Schön
war’s!
Text und Fotos: Frau Peters