Europatag am Ritze – oder was hat die EU mit einer Pizza zu tun?

240506. Am 02. Mai besuchte der NRW-Landtagsabgeordnete Daniel Scheen-Pauls (CDU) unsere Schule, um mit Schülern der Q1 (Jahrgangsstufe 11) sowie der Klassen 10 und 7 anlässlich des Europatags am 09. Mai über Europa zu diskutieren und die Gemeinschaft zu feiern. Aufgrund des Feiertags Christi Himmelfahrt fand die Veranstaltung bereits eine Woche vor dem eigentlichen Datum statt.

Der Europatag wird jährlich gefeiert, um den Frieden und die Einheit in Europa zu würdigen und um an die Schuman-Erklärung zu erinnern, in der der damalige französische Außenminister am 9. Mai 1950 seine Idee für eine neue Form der politischen Zusammenarbeit in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg vorstellte. Die Umsetzung seiner Vorstellungen und die damit verbundene Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) war der erste Schritt in einer verstärkten europäischen Zusammenarbeit. Die Gründungsmitglieder Frankreich, Deutschland, Niederlande, Italien, Belgien und Luxemburg legten damit den Grundstein für die Entwicklung hin zur Europäischen Union, wie wir sie heute kennen und die unseren Alltag prägt. Gerade in der Euregio, wo die Ideen der Europäischen Union – Frieden, das Pflegen gemeinsamer Werte, das europäische Miteinander, das Lösen gemeinsamer Herausforderungen, europäische Zusammenarbeit, Vielfalt – gelebte Realität sind, ist die europäische Integration stets sichtbar.

Im ersten Teil der von Herrn Mischlewitz moderierten Veranstaltung konnten die Schüler der Q1 und der 10. Klassen mit Herrn Scheen-Pauls in den Austausch treten. Nach der Begrüßung durch Schulleiter Dr. U. Bettscheider stellte sich Herr Scheen-Pauls vor und erläuterte, was die EU für ihn persönlich bedeutet. Neben der Friedenssicherung schwärmte er besonders von den Erleichterungen im Alltag in der Grenzregion: Einfaches Überqueren von Grenzen, Urlaubmachen an der belgischen See oder Einkaufen in den Niederlanden. Auch die anwesenden Schüler äußerten sich zur EU. Für sie ist sie unverzichtbar, bunt, vielfältig, aber auch in Teilen kompliziert, bürokratisch und uneinig. Diese Adjektive bildeten den Ausgangspunkt für eine angeregte Diskussion, in der die Vor- und Nachteile der Gemeinschaft thematisiert wurden. Ein spannender Punkt war die Möglichkeit der politischen Beteiligung und die anstehende Europawahl. Durch die Absenkung des Wahlalters von 18 auf 16 Jahre haben viele Schüler zum ersten Mal die Möglichkeit, an der Wahl zum Europäischen Parlament teilzunehmen und so an der demokratischen Legitimation auf europäischer Ebene aktiv teilzuhaben. Auch deshalb ist die Beschäftigung mit der EU, ihren Vorzügen, aber auch Problemen im schulischen Kontext besonders wichtig. Darüber hinaus wurden die wachsende Gefahr von Rechtsextremismus in Europa, Klima- und Umweltschutzmaßnahmen sowie die Rolle der EU im Rahmen weltweiter Konflikte diskutiert. Herr Scheen-Pauls beantwortete ausführlich die Fragen der Schüler, und man merkte sowohl bei ihm als auch bei den Jugendlichen, dass diese Veranstaltung als sehr gute Gelegenheit zum Austausch über die EU wahrgenommen wurde. Zum Abschluss wies er eindringlich auf die Wichtigkeit der politischen Partizipation hin und unterstrich, dass die Demokratie nur durch aktive Teilhabe funktioniere. Dabei spiele es keine Rolle, für welche Partei man sich engagiere, solange es eine demokratische Partei ist.

Im zweiten Teil der Veranstaltung konnten die siebten Klassen das zuvor im Unterricht erarbeite Wissen über die EU im Austausch mit dem Politiker vertiefen. Eine schöne Erläuterung der Gestalt der Union lieferte dabei ein Schüler, der diese mit einer Pizza verglich, wobei die 27 Stücke mit ganz unterschiedlichen Belägen belegt seien und zusammengenommen trotzdem eine ganze Pizza bilden könnten. Die EU – in Vielfalt geeint. Anschließend wurden die Vorteile der EU spielerisch in den Blick genommen. Die Impulse des Moderators wurden von den Schülern inhaltlich mit Leben gefüllt und dies führte zu einem regen Austausch aller Anwesenden über die EU. Hier zeigte sich, dass auch die jüngeren Schüler an der EU interessiert sind und ihre Errungenschaften wahrnehmen.

Text und Fotos: D. Fischer