Furioses Finale im Erasmus-Projekt Biodiversity meets music

230526. Nach nunmehr drei Jahren intensiver Zusammenarbeit konnte das Erasmus+ Projekt „Biodiversity meets music“ mit dem letzten Treffen der Partnerschulen am Ritzefeld-Gymnasium mit einer umfassenden Ausstellung, die die gemeinsame Arbeit der beteiligten Gruppen und die Treffen an den Partnerschulen dokumentierte, aber auch mit einem furiosen gemeinsamen Abschlusskonzert abgeschlossen werden (Link zur Projekt-Homepage).

Mit großer Freude und auch ein wenig Stolz und Erfüllung können wir auf das Projekt zurückblicken:

From research to action

Im Sommer 2018 entstand die Idee für ein Erasmus-Projekt über den Rückgang der biologischen Vielfalt und darüber, die Bedeutung mit musikalischen Mitteln als Instrument zur Bewusstseinsbildung zu verbreiten. Unterstützt durch die Schulleitung und das Lehrerkollegium, brachten wir sechs Teams aus Jelgava, Kissamos, Monopoli, Sevilla, Trondheim zusammen, die sich vorher nicht kannten, nahmen das Projekt in Angriff, wobei das Ritze bei antragstellung und Durchführung des Projekts die Federführung und die Koordination inne hatte.

Im August 2020 bekamen wir dann vom Pädagogischen Austauschdienst grünes Licht für die Finanzierung durch die EU – mitten in der Pandemie, deren Verlauf niemand vorhersehen konnte. Die COVID19 – Pandemie brach Ende Januar 2020 in ganz Europa aus, es folgten acht Infektionswellen. Das erste geplante Treffen der Koordinatoren musste bereits verschoben werden, und wir mussten lernen, dass für lange Zeit keine Mobilitäten möglich sein würden. Auch unsere geplanten Reisen im Frühjahr 2022 waren von der Pandemie geprägt und standen auf wackligen Beinen. Aber wir haben es geschafft, alle geplanten Mobilitäten in den nächsten Monaten durchzuführen: Im März 2022 hatten wir den ersten Austausch nach Kissamos, im April nach Sevilla und im Mai hatten wir unsere Partner hier in Stolberg. Im September 2022 trafen wir uns in Jelgava, gefolgt von Monopoli im November. Kurz vor den Osterferien hatten wir eine gute Zeit in Trondheim, bevor wir uns in der zweiten Maiwoche am Ritze ein letztes Mal zur Vorbereitung der Ausstellung und zum gemeinsamen Konzert trafen.

Angesichts der denkbar widrigen Umstände zu Projektbeginn waren wir sehr froh, dass wir schließlich doch reisen konnten. Insgesamt waren fast 230 Personen am Projekt beteiligt, die wir in einem Origami-Workshop symbolträchtig als Kraniche bastelten und damit die Aula dekorierten. Nicht alle „Kraniche“ hatten die Möglichkeit zu reisen, wir hoffen aber, dass auch alle, die nicht reisen konnten, etwas für sich selbst aus dem Projekt mitnehmen konnten. Dr. O. (Projektkoordinator) erinnerte sich noch gut daran, dass wir eine Woche vor dem ersten Treffen in Kissamos unsere Teilnahme wegen der undurchsichtigen Situation bei Covid 19 und den täglich wechselnden Regeln absagen wollten. Schließlich gingen wir das Risiko dennoch ein, mit Schülern zu reisen. Und dann, an einem Mittwochabend, als er oben an der Wand des Rathaussaals in Kissamos saß, wurde ihm die Dimension des Projekts erstmals so richtig bewusst: „Wow! Jetzt sitzt du in einem Saal des Rathauses in Kissamos auf Kreta, und etwa 50 Leute, von denen sich die meisten vorher nicht kannten, sind aus ganz Europa hierhergekommen und präsentieren ihre Ideen und ihre Arbeit an einer Idee, die am Anfang in unserem Lehrerzimmer enstand! Wie cool ist das denn!“

Natur

Wie dem auch sei, wir haben uns in den letzten Jahren mit den sechs Partnerschulen aus verschiedenen Ecken Europas auf eine bemerkenswerte Reise begeben. Gemeinsam haben wir uns mit dem dringenden ökologischen Problem des Artenschwunds auseinandergesetzt und uns mit der Bedrohung des Gleichgewichts der Ökosysteme unseres Planeten befasst. Durch die gemeinsame Leidenschaft für Musik haben wir uns bemüht, mit musikalischen Mitteln einen bedeutenden Beitrag zu leisten, indem wir nicht zuletzt mit dem Abschlußkonzert auf dieses Thema aufmerksam machten.

Geschichte, Architektur und Kunst, modernes Leben und Bräuche – kurz: Kultur

Das Projekt bot einzigartige und bereichernde Erfahrungen. In erster Linie hat es das interkulturelle Verständnis und Freundschaften zwischen den unterschiedlichen Schülergruppen gefördert. Wir hatten die Möglichkeit, voneinander zu lernen, Ideen auszutauschen und unseren Horizont zu erweitern, indem wir in andere Sprachen, Kulturen und Traditionen eintauchen konnten. Dieser interkulturelle Austausch hat nicht nur unser Leben bereichert, sondern auch Toleranz, Akzeptanz und gegenseitigen Respekt gefördert und hoffentlich dauerhafte Bindungen geschaffen, die über dieses Projekts hinaus bestehen bleiben.

Musik und Tanz

In der Zusammenarbeit haben wir neue innovative Wege gefunden, Musik und Tanz als universelle Sprachen und als wirkungsvolles Instrument zur Sensibilisierung für das gewählte Thema einzusetzen. Diese führten zu Musikkompositionen, Aufführungen und Sensibilisierungskampagnen, die ein breiteres Publikum erreichten.

Aber da war noch so viel mehr!

Neben den wissenschaftlich-akademischen und kulturellen Aspekten haben die beteiligten Schüler und Lehrer durch das Projekt auch im persönlichen und sozialen Bereich profitiert, z.B. durch die Weiterentwicklung wichtiger Fähigkeiten wie Teamarbeit, Kommunikation, Problemlösung und Anpassungsfähigkeit. Wir haben gelernt, Vielfalt zu schätzen und Unterschiede zu akzeptieren, was in der heutigen globalisierten Welt eine wichtige Lebenskompetenz ist. Wir sind auch umweltbewusstere und verantwortungsvollere Bürger geworden, die die Notwendigkeit des Schutzes und der Erhaltung der Artenvielfalt ein wenig besser verstehen.

Gastfreundschaft

Unseren Partnern, insebsondere auch den Lehrern und Koordinatoren sei von ganzem Herzen für ihr Engagement, ihren Einsatz, ihren Enthusiasmus, ihre Expertisen und ihre Gastfreundschaft während des Projekts gedankt. Auch unseren Schülern, die voller Kreativität und Enthusiasmus in der Erasmus-AG mitgewirkt haben, haben ihren Beitrag hierzu geleistet, worauf sie stolz sein können. Und vielleicht trägt der ein oder andere diesen „Erasmus-Geist“ weiter, vielleicht zu anderen Themen und in anderen Begegnungen. Die Ausstellung konnten jedenfalls weitere Klassen seither besuchen und sich über unsere Aktivitäten informieren.

Wer mehr über das Projekt erfahren möchte – auf der Projekt-Homepage sind ausführliche Informationen über die Austauschreisen zu finden. Projektergebnisse werden in den nächsten Tagen und Wochen dort noch zusammengetragen.