Schüler vom Ritzefeld-Gymnasium debattieren international
220606. Zusammen mit ca. 240 Schülern aus zehn verschiedenen niederländischen Schulen debattierten J. Hausmann, M. Helzel, L. Kolewa und L. Tran aus der Jahrgangsstufe 11 des Ritzefeld-Gymnasiums im Rahmen des Planspiels „United Netherlands High School Program Model United Nations“ an der Radbound Universität in Nimwegen.
Model-United-Nations-Konferenzen (MUNs) sind Simulationen, bei denen die Teilnehmer in die Rolle von Delegierten bei den Vereinten Nationen schlüpfen. In nachgestellten Gremien wie z. B. der Generalversammlung debattieren die Delegierten ausschließlich in englischer Sprache und streng nach bestimmten Regeln über weltpolitische Themen, handeln Kompromisse aus und verabschieden Resolutionen. Jede TeilnehmerIn vertritt einen Staat, in dessen Position er oder sie sich vor der Konferenz eingearbeitet hat. Dabei zählt nicht die persönliche Meinung, sondern die offizielle Position des zu vertretenden Staates möglichst realistisch wiederzugeben.
Unsere Schülerinnen und Schüler repräsentierten die Fidschi-Inseln (J. Hausmann), Sierra Leone (M. Helzel), Ägypten (L. Kolewa), und Spanien (L. Tran). Die von den Organisatoren festgelegten Themen waren z. B. der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, die aktuelle Lage in Afghanistan, Gewalt gegenüber Frauen, atomare Abrüstung und Bildungsdefizite als Folge der Coronakrise.
In Kooperation mit der AFNORTH International School in Brunssum wurden unsere SchülerInnen an drei Tagen gemeinsam mit SchülerInnen von der internationalen Schule von fachkompetenten niederländischen Moderatoren intensiv auf die Konferenz vorbereitet. Sie lernten verschiedene Argumentations- und Präsentationsformen sowie das Protokoll von moderierten und nicht-moderierten Fraktionssitzungen kennen. Auch wenn es sich bei den anderen Workshopteilnehmern um Muttersprachler handelte, standen unsere Schüler ihnen in den Diskussionen in nichts nach.
Für die Simulation an der Universität in Nimwegen waren die SchülerInnen dem Anlass entsprechend in Anzug und Kostüm gekleidet. Während der Konferenz vertraten die Delegierten die Meinung ihres Landes in simulierten Komitees. In dieser Rolle versuchten sie, Unterstützer für ihre Resolutionsentwürfe zu finden oder durch Kompromissbildung im Sinne ihres Landes für sich zu gewinnen, um anschließend im Komitee über die Resolution zu diskutieren. Als diese im Gremium verabschiedet wurde, wurde sie an die simulierte Vollversammlung der Vereinten Nationen weitergeleitet, in der nach einer erneuten Diskussion und Abstimmung die Resolution endgültig in Kraft treten konnte.
Der feierliche Abschluss der Planspiele mit Zertifikatsübergabe war für die Schülerinnen und Schüler ein ganz besonderes Erlebnis. J. Hausmann wurde als „Outstanding Delegate“ und L. Kolewa als „best delegate“ geehrt.
Insgesamt war das Projekt eine wertvolle Erfahrung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie gewannen Selbstvertrauen und lernten, in der Fremdsprache kontrovers über weltpolitische Themen zu diskutieren und fremde Perspektiven einzunehmen.
Newsletter der Afnorth International School
Text und Fotos: S. Beckwermert