Romfahrt 2022 – ein Reiseblog

Sonntag, 25.09.

Zum letzten Mal grüßen wir euch aus Rom – vom Flughafen Rom Fiumicino.

In der Nacht hat es ordentlich gewittert, aber entgegen den Prognosen ist es vormittags trocken und teilweise scheint sogar die Sonne.

So kommen wir trockenen Fußes nach dem Auschecken zu den Diokletiansthermen, wo uns Isabella und Mara in einem letzten Referat auf den aktuellen Wissensstand bringen. Anschließend besichtigen wir die wirklich sehr gut erhaltenen das erstaunlich weitläufigen Thermengelände – eine Kombination aus Gärten, Innenhöfen, Freilandmuseum und „normalem“ Museum.

Anschließend regnet es wider Erwarten immer noch nicht und wir  besuchen noch das nur eine Fußgängerampel entfernte Museo  Nazionale Romano. Zu Frau Mentjes‘ großem Bedauern ist das Untergeschoss mit einer sehenswerten Sammlung antiker Münzen und Schmuckstücke geschlossen, aber die wunderschönen Wandmalereien der Villa di Livia, die es in dieser Qualität wohl nur noch in Pompeji zu sehen gibt, machen den Besuch des Museums dennoch lohnenswert.

Mittags gehen wir wieder ins Ristorante „La Base“, in dem wir schon mehrfach gewesen sind und vernichten den größten Teil unserer Reisekasse ( sie ist immer noch nicht leer, es ist Wahnsinn, wieviel Geld wir durch unsere Vesper Latinus- Aufführungen eingenommen haben).

Um 16.00h werden wir mit einem Bus abgeholt, der uns zum Flughafen bringt, wo wir nun auf den Flug nach Hause warten.

Eine sehr intensive aber auch wahnsinnig tolle Romfahrt geht zu Ende, die hoffentlich noch lange in Erinnerung bleiben wird. Mit den letzten Fotos des Tages sagen wir „Vale Roma, Urbs pulcherrima!“ Bis zum nächsten Wiedersehen!

Samstag, 24.09.

Der letzte Tag in Rom ist angebrochen. Wie in allen Tagen zuvor starten wir auch heute zunächst mit einem wirklich tollen und reichhaltigen Frühstück vom Buffet in den Tag. Es ist sonnig, aber man erkennt bereits, dass der Wetterbericht leider nicht gelogen hat, und es sich im Verlauf des Tages zuziehen wird. Aber es wird den ganzen Tag trocken bleiben.

Es gibt noch viel zu sehen, daher legen wir nach dem Frühstück gleich mit einem Gang zur Lateranbasilica „San Giovanni in Laterano“ los. Diese wahnsinnig große Kirche, über die uns Laura und Isabella in einem Referat sehr gut vorab informieren, war über viele Jahrhunderte die päpstliche Hauptkirche, ehe sie vom Petersdom abgelöst wurde. Da sie gut 1000 Gläubigen Platz bietet, fanden hier mehrere Konzilien statt und in ihr sind mehrere Päpste begraben. Noch heute zelebriert der Papst alljährlich den Gründonnerstagsgottesdienst mit Fußwaschung in dieser Basilika. Darüber hinaus besitzt sie einen der schönsten Kreuzgänge Roms, wovon wir uns bei unserer Besichtigung selbst überzeugen können.

Nur einen Katzensprung bzw. eine Straßenüberquerung entfernt befindet sich die Heilige Stiege (Scala Santa), über die uns Magnus und Lukas mit den wichtigsten Informationen versorgen. Anschließend besichtigt der größte Teil der Gruppe die Scala Santa – nur einigen Mädchen wird ob zu kurzer Beinbekleidung der Eintritt versagt; sie nehmen es gelassen.

Zum Abschluss des Vormittagsprogramms schlendern wir noch zur nahegelegenen Kirche Santa Maria Maggiore, die wir allerdings leider nur sehr eingeschränkt besichtigen können, da dort eine religiöse Veranstaltung stattfindet, die uns daran hindert, diese wirklich tolle Kirche zu besichtigen.

Nach einer ausgedehnten Mittagspause starten wir in das Nachmittagsprogramm: Vorbei an den Kaiserforen kommen wir diesmal an den Statuen Caesars und des Augustus vorbei und können diese ebenso wie die Trajanssäule – eine Siegessäule anlässlich von Trajans Sieg über die Daker errichtet – und das von den Römern spöttisch entweder „Hochzeitstorte“ (wegen des weißen Carraramarmors, aus dem es errichtet wurde) oder „Schreibmaschine“ (wegen seiner Form) genannte Nationaldenkmal zu Ehren des ersten italienischen Königs Vittorio Immanuele II noch einmal aus der Nähe betrachten.

Von dort geht es weiter zu den zwei noch fehlenden „Must be visited“-Orten in Rom: Pantheon und Piazza Navona.

Alles Wichtige über das Pantheon erfahren wir von Felix und Silas in einem Referat und dank der rudimentären Italienischkenntnisse von Frau Mentjes und einer vorliegenden und vom Schulleiter unterschriebenen und mit einem Schulsiegel versehenen „Dicchiarazione“, die uns in vollkommenem Italienisch bescheinigt, dass wir eine deutsche Schülergruppe auf Studienreise sind, lässt man uns sogar in das Pantheon hinein, obwohl wir nicht reserviert haben.

Als letzten Programmpunkt (so glauben die SchülerInnen zu diesem Zeitpunkt noch) 😉 besuchen wir die bekannte Piazza Navona und lassen uns zu diesem Ort von Luzie und Jonas vieles erzählen.

Den (tatsächlichen) Abschluss des heutigen Programms bildet eine von Frau Mentjes ausgearbeitete Altstadtrallye, bei der die SchülerInnen in kleinen Gruppen durch die Beantwortung verschiedener Fragen nachweisen müssen, dass sie sich a) in Rom auskennen und b) bei den Referaten ihrer Mitschüler gut aufgepasst haben.

Während die Gruppen für knapp zwei Stunden beschäftigt sind, nutzen die Lehrer die Zeit zu einer „Dienstbesprechung über Reisedetails“ auf dem malerischen Campo di Fiori.

Als wir uns nach der Rallye wieder treffen, startet der Freizeitteil des Abends: Einige gehen mit Herrn Laurs direkt zurück zum Hotel, eine Mädchengruppe will unbedingt noch shoppen gehen und die dritte Gruppe der „Ice-Cream-Junkies“ hilft Frau Mentjes bei der Bewältigung ihres „Umgang mit Google-Maps“-Traumas und wird dafür mit einem erfolgreichen Gang zu Roms bekanntester (sie hat sogar einen Platz im Baedeker Reiseführer) Eisdiele „Giolitti“belohnt. Erstaunt stellen die SchülerInnen fest, dass man anstehen muss, werden aber dafür mit dem besten Eis Roms (und nach Ansicht der Verfasserin dieses Blogs dem besten Eis ever) belohnt und muss dafür sogar auch noch weniger bezahlen als in anderen Eisdielen Roms! Lecker wars!

Somit geht wieder ein toller Tag in Rom zu Ende, morgen heißt es leider schon „Arrivederci Roma!“ Angesichts der Wetterprognose (es soll regnen) stehen nach dem Auschecken nur noch zwei wettersichere Punkte auf dem Programm: Diokletiansthermen (in einem Museum) und das Museo Nazionale Romano. Gegen 14.00h werden wir den Rest der üppigen Reisekasse ver“essen“, ehe wir um 16.00h mit dem Bus zum Flughafen Rom Fiumicino gebracht werden.

Um 19.25h wird es dann endgültig heißen „Arrivederci Italia e Roma!“, ehe wir laut Plan um 21.40h wieder deutschen Boden erreichen werden.

Morgen hat die Heimat uns wieder, daher sagen wir heute zum letzten Mal: „Gute Nacht, Stolberg!“ und grüßen Euch alle herzlich aus dem zwar immer noch warmen, aber leider nicht mehr sonnigen Roma aeterna.

Freitag, 23.09.

Nachdem wir gestern insgesamt ca. 14 km zu Fuß zurückgelegt haben, gönnen wir unseren Füßen heute wenigstens eine kleine Verschnaufpause und legen die gut 4km zum Vatikan mit dem Bus zurück. Also… theoretisch… wenn einer führe. Aber leider kommt kein Bus, denn wegen der offensichtlich auch in Rom sehr aktiven Fridays-for-Future-Bewegung ist die Piazza della Repubblica komplett abgeriegelt und von Demonstranten blockiert. Daher bieten wir den Kindern ein Bildungserlebnis der besonderen Art: „Metro Fahren in Rom“! Trotz einer propevollen Linie A gelingt es uns komplett einzusteigen ohne jemanden auf dem Bahnsteig zurückzulassen und kommen alle gleichzeitig an der Haltestelle Ottaviano an.

Von dort aus spazieren wir entspannt in Richtung Petersdom, lassen die Vatikanischen Museen rechts liegen und erreichen schon nach kurzer Zeit den beeindruckenden Vorplatz.

Die zum Glück nicht allzu lange Wartezeit, bis wir die Sicherheitsschleuse vor dem Petersdom passiert haben, verkürzen wir uns mit den zwei tollen Referaten über den Petersplatz von Pauline und Emily und über den Petersdom von Philipp und Julius.

Schließlich erreichen wir die allein schon ihrer Größe wegen total beeindruckende Kirche und sehen uns dort ausgiebig um. Zahlreiche Fotos sind der Beweis.

Nach dem Besuch des Petersdoms spazieren wir die Prachtstraße des Vatikanstaates hinunter, bis wir uns wieder auf italienischem Boden befinden und gehen Richtung Tiber  bis wir zum Castello dell‘ Angelo (Engelsburg) kommen. Nach einem kurzen Vortrag über die Geschichte dieses Baus gehen wir über die Engelsbrücke – die älteste erhaltene Tiberbrücke aus römischer Zeit – den Tiber entlang zur Ara Pacis Augustae. Dieser Altar aus der Zeit des Kaisers Augustus ist in einem hellen Museum untergebracht, wo er vor Wettereinflüssen geschützt besichtigt werden kann. Nach einem Referat von Sergej und Max zur Ara Pacis schauen wir uns noch eine Zeit dort um, ehe wir zum nur wenige Schritte entfernten Augustus-Mausoleum gehen, wo uns Niklas und Luca etwas über dessen Geschichte erzählen. Leider ist das Mausoleum derzeit wegen Bauarbeiten geschlossen, sodass man nur einen Block von außen darauf erhaschen kann – aber immerhin haben wir es gesehen.

Während die SchülerInnen jetzt bis abends Freizeit genießen dürfen, schlendern die Lehrer über Spanische Treppe und Trevibrunnen zurück und eruieren schon einmal die beste Route für die abendliche Besichtigung der beiden Touristen-Hotspots mit den Schülern. Denn was lernen wir auf dieser Fahrt: Frau Mentjes kann deutlich besser lateinische Inschriften übersetzen als Karten lesen, selbst wenn es mit Google Maps eigentlich kinderleicht ist.

Abends erleben dann auch die SchülerInnen die magischen Orte Trevibrunnen und Spanische Treppe und wir alle sind begeistert von den Schönheiten dieser einzigartigen Stadt.

Rechtschaffen müde melden wir uns für heute ab, rufen „Gute Nacht, Stolberg!“ und senden euch herzliche Grüße aus dem immer noch sonnigen und warmen Rom. Morgen ist schon der letzte Tag – ein Bericht wird folgen!

Donnerstag, 22.09.

Die Sonne geht auf über Rom, es verspricht ein sonniger und warmer Tag zu werden. Nach einem gemütlichen Frühstück und Fertigmachen für den Tag starten wir um 10.30 mit unserem heutigen Tagesprogramm. Am Vormittag stehen eine geführte Führung durch und Besichtigung des Forum Romanum und des Colosseums an. Zunächst geht es vorbei an den Fori Imperiali (Kaiserforen) und der Trajanssäule zum Forum Romanum, wo wir zunächst die Basilica Aemilia aus augusteischer Zeit besichtigen, dann die Ara Caesaris (die Stelle an der Caesars Leichnam in Rom öffentlich verbrannt wurde) und noch viele andere interessante Orte wie den die Halle der Vestalinnen, den Tempel des Romulus oder einfach nur noch original erhaltene Teile einer antiken römischen Straße.

Vorbei an einer weiteren Basilica und dem Titusbogen, über den uns Adrian und Eva sehr gut in einem ersten Referat informieren, verlassen wir das Forum Romanum und schauen uns endlich das beeindruckende Colosseum, das große von den Flaviern erbaute, Amphitheater von innen an.

Nach so viel Kultur und – für die meisten SchülerInnen ungewohnter – Lauferei kehrt die Reisegruppe zu einer 45 minütigen Mittagspause ins Hotel zurück.

Mit leichter Verspätung – auch Lehrer verpennen manchmal, wie wir feststellen können – starten wir um kurz vor 15.00h mit dem Nachmittagsprogramm: Die Basilica San Clemente, mit einem der schönsten Deckenmosaiken in Rom, dem Circus Maximus, über den uns Kira und Luisa in einem Vortrag bestens informieren, und die Kirche Santa Maria in Cosmedin.

Dort erfahren wir von Cecia und Annalena alles über die Bocca della Verita und dennoch trauen sich alle, ihre Hände in den Mund der Wahrheit zu legen. Sogar Herr Laurs und Frau Mentjes gehen dieses Wagnis ein und – welch Wunder – es passiert ihnen nichts. Merke: Es gibt Lehrer, die tatsächlich nicht lügen 😊.

Über das Forum Boarium mit dem Vestatempel, über das Annalena und Cecia ebenfalls referieren, spazieren wir vorbei am Janusbogen hinauf zum Kapitol, von wo aus man einen herrlichen Blick über die antiken Ausgrabungsstätten hat.

Den Abschluss des heutigen Programms bildet ein kleiner Spaziergang am Tiber entlang über die Tiberinsel nach Trastevere, einem gemütlichen Kneipenviertel auf der anderen Seite des Flusses, wo wir eigentlich zu Abend essen wollen. Leider sind alle in Frage kommenden Restaurants aber entweder zu teuer oder ausgebucht, oder – so unser Eindruck – wollen einfach keine Schülergruppen. Auch egal, also geht es wieder zurück in die Via Cavour, wo wir gestern bereits gut und gerne gegessen haben und auch heute wieder freundlich bedient werden und lecker zu essen bekommen.

Ein sehr informativer und laufintensiver Tag neigt sich dem Ende entgegen. Weil alle SchülerInnen Frau Mentjes‘ Rat beherzigt und feste Schuhe mitgenommen haben, gibt es aber bislang noch keine Blasen zu beklagen. Gut so, denn morgen geht es zum Vatikan!

Wir sagen „Gute Nacht, Stolberg“ und grüßen euch Daheimgebliebene aus dem sonnigen und warmen Roma aeterna. Bis morgen!

Mittwoch, 21.09.

05.10h – der Wecker klingelt… aber egal, denn hey, heute geht es endlich nach Rom in die „Urbs Aeterna“, die Ewige Stadt, dafür lohnt es sich früh aufzustehen.

Die fidele Reisegruppe, bestehend aus 26 SchülerInnen und den Begleitern Herrn Laurs und Frau Mentjes, macht sich um 06.27h vom Stolberger Hauptbahnhof auf. Die Züge und S-Bahnen sind pünktlich, der Sicherheitscheck am Flughafen Köln-Bonn dauert zwar etwas, ist aber noch erträglich und pünktlich um 11.10h startet unsere Maschine in Richtung Rom Fiumicino.

Dort landen wir wohlbehalten 2 Stunden später und man lernt beim Warten auf das Gepäck die Lehrer einmal von einer ganz anderen Seite kennen: Wer hätte gedacht, dass Herr Laurs ein begeisterter Tischkickerspieler ist, der den armen Julius mitleidlos mit 10:0 besiegt…

Mit dem Bus geht es in die Innenstadt, in der auch unsere Unterkunft liegt: blauer Himmel, 25 Grad, und man weiß vor lauter Sehenswürdigkeiten kaum, ob man nach rechts oder links schauen soll. Es ist GRANDIOS!

Nach dem Einchecken im Hotel und einer kurzen Erholungspause starten wir um 16.30 zu einer ersten kleinen Besichtigungstour in der näheren Umgebung: Die schöne Kirche San Pietro in Vincoli mit einer Mosesdarstellung von Michelangelo und natürlich eine der Attraktionen Roms schlechthin: das Colosseum. Letzteres gefällt uns so gut, dass wir nach einem gemütlichen und leckeren Abendessen – erstaunt stellen wir fest, dass das Essen in Rom gar nicht so teuer ist, wie wir gedacht hatten – noch einmal dorthin gehen: nun allerdings hell erleuchtet bei Nacht!

Ein langer Tag neigt sich seinem Ende zu – Gute Nacht, Stolberg! Wir grüßen euch aus Rom und melden uns morgen wieder mit einem kurzen Erlebnisbericht.