Spannende Zeitreise durch über 5000 Jahre Informationstechnik

220331. Zum Abschluss des Huckepack-LK Informatik der Q2 besuchten die Schüler des legendären Stapel-LK zusammen mit Dr. O. das Heinz-Nixdorf-Museumsforum in Paderborn. Da wir die meiste Zeit des Tages im Zug bzw. im Museum verbrachten, war uns das nasskalte Wetter eigentlich egal, wären da nicht die zugigen Bahnsteige in Stolberg, Essen und Paderborn gewesen. Nordrhein-Westfalen ist groß, und so wundert es nicht, dass wir mit einer ¾ Stunde Verspätung am HBF in Paderborn ankamen. Der Bus zum Museum war schnell gefunden, und so konnten wir am frühen Nachmittag die vier Etagen des Museums frei erkunden. Das größte Computermuseum der Welt bietet interessante Exponate und interaktive Stationen zur Kulturgeschichte der Informationstechnik von den ersten Zahlen und Schriften bis ins 21. Jahrhundert – spannende Themen also nicht nur für Informatiker, sondern auch für Mathematiker und Gesellschaftswissenschaftler.

Als Appetizer belagerten die Schüler direkt die Spiele-Terminals im Eingangsbereich, die die Entwicklung der gängigsten Spielekonsolen zeigten. Spannend zu sehen waren auch die Roboter, die durch die Exponate im Erdgeschoss und weiter oben führten.

Im ersten Obergeschoss wurden Aspekte der Information in Form von Schrift, Sprache und Mathematik gezeigt. Hier waren zahlreiche Exponate zur Informationsgeschichte zu sehen – von Hieroglyphen und Keilschrift bis zur Schreibmaschine, vom Abakus bis zu Rechenautomaten und Registrierkassen, vom ersten Morse-Telegraf bis zu einer Telefon-Vermittlungsstelle zum Ausprobieren. Neben der Automation von Haus und Büro gehörten ein mechanischer Webstuhl, die ersten Computer und auch ein „Schachtürke“ zu den Highlights. Die Entwicklung der Kryptografie von der ersten Chiffren bis zur Enigma konnte ebenfalls sehr gut nachvollzogen werden.

Die Entwicklung breit gefächerter Anwendungen von Computern im Bereich der Personal Computer für Büro und Spiel bis hin zu Supercomputern wie dem Cray-2 ist im zweiten Obergeschoss dargestellt – von Röhren- und Relais- bis zu transistor-basierten Computersystemen und Mikroprozessoren einschließlich deren Produktion. Älteren Exkursionsteilnehmern, die noch mit Commodore-64, Texas Instruments TI-30, Apple Mac SE o.ä. herumhantiert hatten, wurde die rasante Entwicklung der Computertechnik innerhalb einer Generation vor Augen geführt, was nostalgische Gefühle hervorrief, aber auch ein wenig erschrecken ließ, insbesondere im Vergleich zu aktuellen und zukünftigen Entwicklungen aus dem Bereichen Robotik, KI, neuronalen Netzen und Big Data.

Im dritten Obergeschoss, das einige interaktive Exponate insbesondere auch für jüngere Schüler aufweist, wurden die Stationen erstaunlicherweise auch von unseren Q2-Schülern, die in kürzester Zeit zu Kleinkindern mutierten, auf Herz und Nieren geprüft. So war man sich nicht zu schade, in ein Raumschiff zu klettern, dort einige Knöpfe zu drücken und anschließend über eine Kinderrutsche wieder auszusteigen, Papierflieger zu bauen und sie durch Ringe fliegen zu lassen oder gestengesteuerte Computerspiele auszuprobieren.

Insgesamt gefiel uns die bunte und gelungene Mischung aus Exponaten, Beschreibungen, Beispielen, spielerischen Aufgaben und Experimenten, die zum Ausprobieren anregten und die fast vier Stunden im Museum wie im Flug vergehen ließen – ganz im Gegensatz zur endlos erscheinenden Rückfahrt nach Stolberg. Trotz der langen An- und Rückreise hat sich die Exkursion ans andere Ende Nordrhein-Westfalens gelohnt.

Text und Fotos: Dr. O.