Von Binäruhren, bleifreiem Lötzinn und der dritten Hand

210326. Rauch stieg auf, zum Glück war gut gelüftet. In den letzten beiden Schulwochen der Q2 versammelten sich die Schüler der beiden Informatik-Grundkurse und des Leistungskurses im Physikraum und weihten die niegelnagelneuen Lötstationen, die über den Förderverein angeschafft werden konnten, ein. Hierfür hatten sie sich jeweils Lötbausätze bestellt, die ihnen als Andenken an dieses coole Projekt eine über einen USB-Port betriebene Binäruhr bescheren sollte.

Für viele Schüler stellte dieses kleine Praktikum die erste Erfahrung mit dem Weichlöten dar, der Umgang mit Lötzinn und dem ca. 400° C heißen Lötkolben flößte doch gehörigen Respekt ein. Nichtsdestotrotz waren alle mit Eifer, Konzentration und Präzision dabei, die zahlreichen Lötaugen und die über 40 Bauteile zu bearbeiten, darunter verschiedenfarbige LEDs, Kondensatoren, Transistoren, ein vorprogrammierter Prozessor, Taster, ein USB-Stecker und verschiedene Widerstände. In einer Theoriestunde wurden zuvor Bau und Funktion der einzelnen Bauteile besprochen und auch die Farbcodierung der Widerstände erlernt.

Programmiert wurde diesmal nicht, da der Bausatz einen bereits programmierten Mikroprozessor enthielt. Dieser ermöglicht es, die Uhrzeit binär auf LEDs auszugeben, die nach Farben sortiert Stunde, Minute und Sekunde anzeigen. Die reelle Uhrzeit wird mittels Tastern eingestellt.

Die Schüler freuten sich am Ende über ihre fertiggestellten Gadgets, insbesondere auf den Moment der Wahrheit, wenn die Dioden der Uhr das erste Mal an einem USB-Anschluss eines PCs oder einer Powerbank aufleuchteten und die Anzeige nach Einstellen der Uhrzeit mithilfe der Taster “einwandfrei” lief.

Fotos: T. Horbach, Dr. O.